Hauptverhandlung wegen versuchten Mordes

Landgericht Lüneburg PM 68/16 Dr. Vollersen

Hauptverhandlung wegen versuchten Mordes

Lüneburg. Am 13. Dezember 2016 um 9:30 Uhr beginnt in Saal 21 vor der 4. großen Strafkammer des Landgerichts Lüneburg als Schwurgericht das Verfahren gegen einen 25jährigen Angeklagten wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, am 20.07.2016 in Seevetal versucht zu haben, einen Menschen heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen zu töten, und dabei eine andere Person mittels einer lebensgefährdenden Behandlung körperlich misshandelt und an der Gesundheit geschädigt zu haben. Der bei der Tat alkoholisierte Angeklagte soll, so die Anklageschrift, eine ihm zuvor völlig unbekannte 20jährige Spaziergängerin, die sich in einem Waldstück am Maschener See keines Angriffs versehen habe, von hinten angesprungen und zu Boden gebracht haben. Nachdem der Angeklagte die Geschädigte durch einen Reißen am Kopf bewegungsunfähig gemacht habe, habe er sie mit aller Kraft gewürgt. Hierbei habe er die Geschädigte töten wollen, um dadurch Mut zu sammeln, um sich danach wegen des Scheiterns seiner Beziehung selbst das Leben zu nehmen. Als die Geschädigte bereits das Bewusstsein verloren habe, sei eine Zeugin darüber hinzugekommen und habe den Angeklagten zunächst mehrfach vergeblich angeschrien. Da die Zeugin sodann mit der Polizei gedroht und der Angeklagte infolgedessen angenommen habe, er werde seine Tat nicht weiter umsetzen können, habe er schließlich von der Geschädigten abgelassen.

Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Im Falle einer der Anklage entsprechen-den Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Für den ersten Verhandlungstag sind fünf Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Fortsetzungstermine sind für den 19. und 22. Dezember 2016 sowie für den 09., 10., 18. und 20. Januar 2017, jeweils 9:30 Uhr in Saal 21, bestimmt.